Wir fordern eine weltweit sozial gerechte Digitalisierung

Milliarden neuer internetfähiger Geräte über­schwemmen den Markt, Sprachsteuerung wird immer ­beliebter. Doch dadurch explodieren
die übertragenen Datenmengen und damit der Energieverbrauch. Geht es nach dem Willen der Konzerne, soll die Digitalisierung das Wachstum ankurbeln. Doch wenn aufgrund von immer kürzeren Einsatzzeiten funktionierende Geräte systematisch zu Abfall werden, verseuchen unsere Elektroschrottberge die Küsten und Men­schen in Afrika und Asien.

Die Digitalisierung geschieht auf dem Rücken des Globalen Südens. Der Abbau von Kobalt im ­Kongo für digitale Endgeräte findet unter
menschen­rechtsverletzenden Bedingungen statt, häufig sogar von Kindern. Die Rohstoffgewinnung für Seltene Erden in den digitalen Geräten zerstört ganze Landstriche.

Wollen Sie das wirklich

Fragen Sie die Kandidat:innen Ihres Wahlkreises: Werden Sie im Bundestag die zerstörerische Wachstumspolitik thematisieren?

 

>>> Wussten Sie,  dass  der Raubbau seltener Erden für unsere digitalen Geräte ganze Landschaften verwüstet?
>>>
Wussten Sie, dass jährlich 52 Megatonnen Elektroschrott Küsten und Landstriche verseuchen?

 

Smartphone, Netflix und Google sind CO2-Schleudern

Hintergrund:  Etwa 40 Großkraftwerke weltweit  laufen allein für das Internet. Eine Studie der EON prognostiziert allein durch 5G für Deutschland einen Energie­­verbrauch von 3,8 Terawattstunden (TWh) in Rechenzentren. Das wäre genug Strom,  um die Städte Köln, Düsseldorf und Dortmund ein Jahr zu versorgen. Die Studie prognostiziert für 2025 ein Wachstum von 13,6 TWh auf 18,8 TWh, davon entfallen bis zu 20 Prozent auf 5G. Entertainment und Videostreaming sind die Hauptverbraucher und Klimakiller. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts  kritisiert die Indoor-Versorgung durch LTE und 5G wegen des Energieverbrauchs als unökologisch.

Digitale Geräte sind  CO2-Schleudern, v.a. durch den Energieverbrauch der Rechenzentren. Eine Google-Suche verursacht 7 Gramm CO2. Bedenkt man, dass pro Tag weltweit 3,5-Milliarden Suchanfragen verarbeitet werden, dann erzeugen diese 25 500 Tonnen CO2 täglich, im Jahr also 9 125 500  Tonnen. Allein die 632 Millionen Smartphones in der EU verur­sa­chen umge­rech­net über 14 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr – mehr als Lettland im selben Zeitraum emittiert. Der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid jährlich durch die Nutzung von Videodiensten beträgt 305 Mio. Tonnen CO2.